—117—- sie dem HErrn zur Mission. Jst die Geschichte wahr? du kannst an jenem Tage den HErrn darum fragen, der kennt die Geschichte. L) Wer eine Ehefrau findet, der findet etwas Gutes. Ein junger Mann aus dem Bauernstande freiet um ein Bauermädchen. Das Mädchen ist fromm und hat den Heiland lieb, der junge Mann auch, darum will er gerade dies Mädchen so gerne haben. Er fragt erst, nach christlicher Sitte, ehe er dem Mädchen ein einziges Wort sagt, seine und ihre Eltern, denn heimlich e Ver löbnisfe sind unter ehrlichen Christenleuten eine Schande. Die Eltern sind’s zufrieden. Da fragt er das Mädchen: willst du mich zum Manne haben? Sie hat nichts wider den frommen Jiinglingz aber halt, denkt sie, meint er auch wirklich dich und den HErrn? und sie antwortet: ich will deine Frau werden, wenn du dem lieben Heiland 100 Thit. für die Heiden schenken willst! Und dabei guckt sie ihn ganz vergnügt und schelmisch an. Und er? Top, sagt er, da sind die 100 Thlr. Und so hatte der HErr die 100 Thit. weg und er die Frau. Ich denke die werden recht Vergnügt mit einander leben. 3) Kommt ein Räthsel Vom Stutengelde. Frei- lich die meisten wissen wohl, was Stutengeld ist, aber alle doch gewiß nicht« Wenn die Leute beiuns zur Kirche gehen des Sonntags, da kriegen die Kinder und jüngeren Dienst- leute vom Bauern einen Groschen mit, für den sie sich Mit- tags, wenn sie aus der Kirche kommen, einen Stuten, d. h. Weißbrot, kaufen können, damit sie gleich im Dorfe bleiben und Nachmittags wieder in die Kirche gehen können. Da ist nun ein Knabe, ein Mädchen und eine alte Frau mir bekannt, die nichts weiter an Geld haben, als das Stutengeld, das sie Sonntags bekommen. Die überlegen jeder für sich- Wie sie auch etwas für die Heiden thit tun können. Der eine ißt den einen Sonntag um den andern gar keinen Stuten und denkt, ich habe mich Morgens zu Hause satt gegessen und kann esdes Abends wieder. Die andern beiden kaufen sich für den halben Groschen einen kleinen Stu-
Sie dem Herrn zur Mission. Jest die Geschichte wahr? Du kannst an dem Herrn fragen, der die Geschichte kennt. L) Wer eine Ehefrau findet, findet etwas Gutes. Ein junger Mann aus dem Bauernstand freiet um ein Bauermädchen. Das Mädchen ist fromm und hat den Heiland lieb, der junge Mann auch, darum will er gerade dies Mädchen so gerne haben. Er fragt erst, nach christlicher Sitte, ehe er dem Mädchen ein einziges Wort sagt, seine und ihre Eltern, denn heimlich e Ver löbnisfe sind unter ehrlichen Christenleuten eine Schande. Die Eltern sind’s zufrieden. Da fragt er das Mädchen: willst du mich zum Manne haben? Sie hat nichts wider den frommen Jiinglingz aber halt, denkt sie, meint er auch wirklich dich und den Herrn? und sie antwortet: ich will deine Frau werden, wenn du dem lieben Heiland 100 Thit. für die Heiden schenken willst! Und dabei guckt sie ihn ganz vergnügt und schelmisch an. Und er? Top, sagt er, da sind die 100 Thlr. Und so hatte der Herr die 100 Thit. weg und er die Frau. Ich denke die werden recht Vergnügt mit einander leben. 3) Kommt ein Räthsel Vom Stutengelde. Frei- lich die meisten wissen wohl, was Stutengeld ist, aber alle doch gewiß nicht