·-— 89 – dienst riefen, und in die weit geössneten Thüren und Raume der schönen Kirche schritt und drängte die Menge, bis sie über- siillt war. Viele mußten vor den Thüren und unter den Fen- stern bleiben und von den Vrosamen des Wort’s zehren- die aber reichlich hinausfielen. Aufsallend war es mir, daß die Kirche und der Altar Und die Kanzel nicht, wie es sonst bei solchen Festen üblich ist, mit Blumen und Laubgewinden ge- schmückt waren, ich erfuhr aber bald, daß der Pastor die des- sallsigen Anträge der Gemeineglieder stets mit den freundlichen Worten: kein Theaterkraml zurückgewiesen habe. Das Wort- welches der liebe Pastor Harms uns verkündigte, war gewaltig. Aber mich dünkt, es muß einer gewaltig predigen, wo so ge- waltig und erhebend gesungen wird, wie da. Im raschen Tempo, dabeiMelodie auf Melodie mit gleicher Sicherheit und Festigkeit. Als der Pastor vor den Altar trat und die Ge- meine begrüßte mit dem seligen: der HErr sei mit euch! da antwortete nicht ein Chor, sondern die tausendstimmige Ge- meine: .und mit deinem Geiste! Als er anstimmte: HErr lehre uns thun nach Deinem Wohlge gefallen. Hallelujahl da· schallte es wieder in tausendstimmiger Antwort: Dein guter Geist leite uns aus ebner Bahn. Und so ging der Wechselgesang fort: HErr handle nicht mit uns nach unsern Sünden! Antwort: und vergilt uns nicht nach unserer Missethat. Und nochmals: HErr, laß Christum durch den Glauben in unsern Herzen wohnen! Antwort: und durch die Liebe eingewurzelt und ge- gründet werden. Darnach wurde die Kollekte gesungen und als Antwort brauste durch die Kirche das gewaltige Amen- Nun knieete der Pastor auf dem Altar nieder und wer auf die Kniee kommen konnte mit ihm, und ein Gebet, einfach, gewal- tig und ergreifend rang sich aus seiner Brust los voll Danks und Voll Bitte und seligen Lobes, daß das Herz zum Himmel gezogen wurde. Und wie still wurde dann wieder das Herz- als das unvergleichlich großartige apostolische Glaubensbekennt- niß alle Wogen des Herzens sänstigte und die Gemeine eins wurde in dem Bekenntniß des dreieinigen Gottes. Herzlichen

·-— 89 – calling, and in the wide streets of the beautiful church, he moved and pressed the crowd until it was over-satisfied. Many were left before the doors and under the windows, and from the voices of the worshippers, they were driven away.